Zugpendler in Großbritannien müssen sich erneut auf zahlreiche Ausfälle und Verspätungen einstellen. Am Donnerstag sollte nur rund ein Fünftel der üblichen Verbindungen fahren, weil zehntausende Beschäftigte verschiedener Zugunternehmen ihre Arbeit niederlegen wollten, wie der Schienennetzbetreiber Network Rail mitteilte.

Auch für Samstag ist ein Bahnstreik angekündigt. Dazwischen, am Freitag, wollen in einem anderen Konflikt unter anderem Beschäftigte der Londoner U-Bahn und der Overground-Bahnen streiken.

Reisenden wird geraten, nur wenn unbedingt notwendig mit dem Zug zu reisen. Auch für Freitag und Sonntag wird im Zugverkehr durch die Streikauswirkungen mit Verspätungen und Störungen gerechnet.

Mick Lynch, der Generalsekretär der Gewerkschaft Rail, Maritime and Transport Union, rief die britische Regierung auf, sich in die festgefahrenen Verhandlungen mit den Arbeitgebern einzuschalten, in denen die Beschäftigten höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen fordern. Seit Monaten finden immer wieder mehrtägige Bahnstreiks statt, zuletzt streikten die Zugführer.

Das britische Verkehrsministerium ruft die Gewerkschaften hingegen auf, sich mit den Arbeitgebern zu einigen anstatt "das Alltagsleben von Millionen Menschen zu unterbrechen".

Die Bahn ist in Großbritannien seit den 90er-Jahren weitgehend privatisiert, die privaten Betreiber müssen sich jedoch an gewisse staatliche Vorgaben halten.

(APA)