Ein Frachtschiff passiert bei Bendorf am Rhein eine Sandbank. © APA - Austria Presse Agentur

Der für die Schifffahrt auf dem Rhein wichtige Pegelstand bei Kaub in Rheinland-Pfalz ist am Freitag weiter gesunken. Er lag nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung in der Früh bei 42 Zentimetern und damit um rund 5 Zentimeter niedriger als zum gleichen Zeitpunkt des Vortags. Laut Prognose der deutschen Behörde könnte noch am Freitag die Marke von 40 Zentimetern fallen.

Trotz anhaltender Trockenheit können Schiffe nach Einschätzung des Präsidenten der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt dieses Jahr durchgehend auf dem Rhein fahren. Er rechne nicht mit einer Einstellung des Schiffsverkehrs auf dem Fluss, sagte Hans-Heinrich Witte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Theoretisch ist das möglich, aber ich halte es nicht für wahrscheinlich."

Allerdings könnten die Schiffe bei niedrigem Wasserstand erheblich weniger Fracht transportieren. "Das bedeutet: Frachtraum auf Schiffen ist knapp", sagte der Behördenchef. Dies erschwere auch den Transport von Kohle und Öl auf dem Rhein. "Da muss dann viel über Straße und Schiene laufen."

Die für die Schifffahrt entscheidende Fahrrinnentiefe hatte am Donnerstag nur noch 1,59 Meter - so niedrig wie an keinem anderen Abschnitt des Mittel- und Niederrheins. Deshalb gilt Kaub im Rhein-Lahn-Kreis als wichtiger Punkt für die Binnenschifffahrt auf dem Rhein.

Vor allem die Fracht- und Personenschiffe kämpfen seit Wochen mit dem Niedrigwasser. Die Binnenschiffer müssen bei ihrer Ladung den Tiefgang des Schiffes beachten. Bei niedrigen Wasserständen können sie weniger Fracht befördern - und irgendwann wird der Transport unwirtschaftlich.

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) hatte kürzlich erklärt, bis zu einem Wasserstand von etwa 30 bis 35 Zentimetern am Pegel Kaub könnten flachgehende Binnenschiffe die Mittelrheinstrecke noch passieren. Prognosen gehen aber von Pegelständen Richtung 30 Zentimeter bis Anfang nächster Woche am Pegel Kaub aus. Dann komme die Rheinschifffahrt in diesem Bereich "tendenziell zum Erliegen", hieß es.