Die Gmundner Molkerei hat Grünes Licht für die Fusion © APA - Austria Presse Agentur

Die Generalversammlung der Gmundner Molkerei hat am Dienstag Grünes Licht für eine Fusion mit den Milchwerken Jäger aus Haag in Oberbayern gegeben. Das teilte die Genossenschaft in einer Aussendung mit. Mit Details ist man vorerst zurückhaltend, denn die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) muss dem Deal noch zustimmen.

Die Gmundner Molkerei pflegt bereits seit drei Jahren eine Kooperation mit der Molkerei Jäger. In Gmunden produziert der Mozzarella-Spezialist Jäger Pasta-Filata-Produkte, mittlerweile werden rund 100 Mio. Kilogramm Rohmilch pro Jahr verarbeitet. Die Gmundner Molkerei stellt das Personal und das Gebäude. Jäger ist bereits seit 20 Jahren am österreichischen Milchmarkt tätig. Das neue Gemeinschaftsunternehmen soll rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ca. 3.000 Milchbetriebe zählen und künftig rund 800 Mio. Liter Rohmilch verarbeiten.

Ursprünglich war in Gmunden ein Zusammengehen der Molkerei mit der SalzburgMilch angedacht worden. Mitten in die Verhandlungen platzte dann aber im April ein Angebot der Milchwerke Jäger. Das Management gab dieser Variante den Vorzug gegenüber der österreichischen Lösung, die das neue Unternehmen nach Berglandmilch zum zweitgrößten Milchverarbeiter des Landes gemacht hätte. Das letzte Wort hatten aber die rund 2.000 Milchbauern und Mitglieder in der Generalversammlung.

500 Genossenschafter waren am Dienstag bei der Generalversammlung, in der auch Obmann Johannes Trinkfass wiedergewählt wurde, anwesend und stimmten geschlossen für die geplante Gemeinschaftsmolkerei. Damit ist der Weg frei - vorbehaltlich der Zustimmung der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB). Trinkfass und Hermann Jäger, Eigentümer des gleichnamigen Milchwerks, sind aber zuversichtlich, dass sie diese bekommen.

Erst wenn diese Hürde genommen ist, will man die Details zu einer künftigen Ausrichtung vorstellen. "Wir wollen und werden auch weiterhin nicht über ungelegte Eier sprechen. Spätestens mit Ende November rechnen wir mit der Rückmeldung der Wettbewerbsbehörde. Dann werden wir über weitere Schritte berichten", so Trinkfass. Fix sei aber, dass bis Ende 2024 jeweils rund 15 Mio. Euro investiert und auch die Verarbeitung am Standort Gmunden ausgebaut werden soll.