BYD-E-Auto bei Ankunft im deutschen Bremervaven © APA - Austria Presse Agentur

Der mittlerweile weltgrößte E-Autobauer BYD aus China hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn verzeichnet. Das Unternehmen aus Shenzen meldete am Dienstag einen um 81 Prozent explodierten Nettogewinn von 30,04 Mrd. Yuan (3,83 Mrd. Euro). Der Gewinnzuwachs ist über die Quartale im Vorjahr allerdings stetig zurückgegangen - auf nur mehr 15 Prozent im letzten Vierteljahr. Der Umsatz lag 2023 bei 602,3 Milliarden Yuan - 42 Prozent über dem Vorjahreswert.

BYD wurde 1995 gegründet, produzierte zunächst Batterien und stieg 2003 in die Produktion von Autos ein. Heute ist das Unternehmen spezialisiert auf Hybrid- und E-Autos. Zahlreiche westliche Autokonzerne beziehen außerdem Batterien für ihre Elektro-Pkw von BYD, darunter BMW, Mercedes, Audi, Tesla, Toyota und Ford.

Im vierten Quartal des vergangenen Jahres löste das chinesische Unternehmen den US-Konkurrenten Tesla als größter Elektroautohersteller ab. Tesla hatte seine Auslieferungen in dem Dreimonatszeitraum mit 484.507 Fahrzeugen noch um elf Prozent im Vorjahresvergleich gesteigert. Dennoch übertrumpften die Chinesen das Unternehmen von Milliardär Elon Musk mit satten 526.409 ausgelieferten E-Autos. Daneben verkaufte BYD im vierten Quartal mehr als 400.000 Plugin-Hybride.

Die überarbeitete Elektro-Limousine Seal, die am Montag auf den Markt kam, kostet 5,3 Prozent weniger als das Vorgängermodell. Es ist schon das 16. Fahrzeug seit Beginn des Jahres, für das BYD nach einem Facelift den Preis gesenkt hat.

BYD reagiert damit darauf, dass der Markt für Elektroautos in China bei weitem nicht mehr so stark wächst. Im vergangenen Jahr legten die Verkaufszahlen nur noch um 21 Prozent zu - nach 74 Prozent 2022. Konkurrenten wie Tesla, Geely, GAC Aion, Leapmotor und Xpeng lassen sich zwar auf den Preiskampf mit BYD ein, geben aber bei weitem keine so hohen Rabatte.

Der auf China spezialisierte Marktforscher John Zeng von GlobalData in London sagte, BYD könne die Preisnachlässe mit Einsparungen und mit dem steigenden Export wettmachen, für den höhere Preise gelten. Im vergangenen Jahr machten die 240.000 exportierten Fahrzeuge acht Prozent der Produktion aus, für 2024 rechnet Zeng mit 300.000 bis 400.000 Exportautos.