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Hunderte Landwirte haben am Montag mit Traktoren aus Protest gegen hohe Kosten, Bürokratie und Klimaschutzauflagen der EU den Verkehr in der Innenstadt von Prag behindert. Die Bauern schlossen sich mit einer Versammlung vor dem Landwirtschaftsministerium Demonstrationen anderer Gruppen an. Bauernproteste gab es heuer schon in ganz Europa. Es geht gegen Auflagen des "Green Deal" der EU für die Landwirtschaft zum Abbau des Klimagases CO2 und Billigimporte aus dem Ausland.

"Wir sind heute vor allem wegen der Bürokratie in der Landwirtschaft gekommen, der Papierkram ist an der Grenze des Erträglichen", sagte der 28-jährige Landwirt Lukas Melichovsky. Ein anderer Demonstrant beklagte Nachteile im Wettbewerb für die heimische Agrarproduktion, weil die Betriebe in der EU "von einer Million Beamten überwacht werden".

Die großen Landwirtschaftsverbände hatten sich von der Aktion am Montag distanziert. Die Landwirtschaftskammer will am Donnerstag gemeinsam mit anderen europäischen Landwirten an den Grenzübergängen gegen die EU-Agrarpolitik protestieren. Die Regierung warf den Demonstranten vor, andere Ziele als bessere Bedingungen in der Landwirtschaft zu verfolgen. Premierminister Petr Fiala äußerte auf der Plattform X die Vermutung, einige der Organisatoren seien pro-russisch eingestellt. "Wir verhandeln mit jenen, die die Landwirte vertreten", ergänzte Fiala.

(APA)