Trotz der drohenden Konjunkturabkühlung hält sich der Jobmarkt in der Eurozone noch vergleichsweise gut. Die Arbeitslosenquote verharrte im August auf dem Vormonatswert von 6,6 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat am Freitag bekannt gab. Demnach waren 10,97 Millionen Personen im Euroraum arbeitslos. Dies sind um 30.000 weniger als im Juli und um 1,358 Millionen weniger als vor Jahresfrist.

Spitzenreiter in der EU sind Tschechien mit 2,4 Prozent und Polen mit 2,6 Prozent. Besonders niedrig war die Arbeitslosenquote im August auch in Malta mit 2,9 Prozent und in Deutschland, wo sie nach den Eurostat-Kriterien bei 3,0 Prozent lag. In Österreich waren es 5,2 Prozent. Am höchsten sind die Werte in Griechenland (12,2 Prozent) und in Spanien (12,4 Prozent).

Der Arbeitsmarkt des Euroraums gilt insgesamt als überraschend robust. Wegen der anhaltend hohen Inflation und der Energiekrise im Zuge des Ukraine-Kriegs verdüstern sich jedoch die Konjunkturaussichten zusehends.

Die Verbraucherpreise im Währungsgebiet lagen im September 10,0 Prozent über dem Vorjahresmonat - dies ist ein weiterer Rekordwert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Juli die Zinswende eingeleitet und im September mit einer deutlichen Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte nachgelegt. Viele EZB-Ratsmitglieder plädieren für die Oktober-Sitzung für einen ähnlichen großen Schritt, um die Geldpolitik im Kampf gegen die Inflation weiter zu straffen.

(APA)