Der Glasfaser-Ausbau schreitet voran © APA - Austria Presse Agentur

Die Österreichische Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft (öGIG), die 2019 gegründet wurde und zum Allianz-Versicherungskonzern gehört, will heuer mehr als 260 Mio. Euro investieren um 50 weitere Gemeinden mit Glasfaser-Anschlüssen zu versorgen. 600 Mio. Euro habe man bereits aus eigenen Mitteln in bestehende oder unmittelbar bevorstehende Projekte investiert, weitere 190 Mio. Euro kämen aus dem Breitband-Ausbaufonds des Bundes und von der EU, teilte die öGIG am Montag mit.

Ziel ist es, bis 2030 eine Million Haushalte und Betriebe an das öFIBER-Glasfasernetz anzuschließen. öFIBER ist die Marke der öGIG und steht für Glasfaser-Anschlüsse bis in den Haushalt oder Betrieb. Sie realisiert Projekte in ganz Österreich. Bis Ende 2024 soll in über 7.000 Mehrparteienhäusern eine öFIBER-Glasfaser-Infrastruktur verfügbar sein. In Summe sollen sich dann 150.000 angeschlossene Haushalte und Betriebe ihren Tarif bei den aktuell 21 verfügbaren Internet-Anbietern im öFIBER-Netz aussuchen können.

"Das Interesse der Gemeinden, der Immobilienwirtschaft und die Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger sind ungebrochen hoch", sagte öGIG-Vertriebschef Christian Nemeth laut Mitteilung. "Es freut uns zu sehen, dass in unseren Ausbaugebieten Bestellraten von über 50 Prozent keine Seltenheit sind - das bestätigt unsere Arbeit."

Die großen Internet-Anbieter, allen voran A1, Magenta und Drei, hatten zuletzt wiederholt dafür plädiert, die öffentlichen Förderungen vorerst zu verschieben, weil durch die Förderungen der Markt überhitzt und die Baukosten zu hoch seien. "Wenn man sich die Fördervergabe unter der BBA (Breitband Austria, Anm.) 2030 ansieht, sind im ersten Call 900 Millionen Euro ausgeschüttet worden", sagte A1-Chef Marcus Grausam in einem Interview mit den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Montagausgabe). "Davon sind mittlerweile schätzungsweise zehn Prozent verbaut, mehr nicht. Darum war unser Anliegen, mit dem nächsten Fördercall etwas zu warten, um die erste Tranche abzuarbeiten und mögliche Lehren daraus zu ziehen." Besser wäre es, die Haushalte zu fördern, damit sie sich anschließen. "Wir geben nicht auf, was eine Nachfrageförderung betrifft. Die Gespräche laufen."

A1 selbst habe das größte Glasfasernetz Österreichs mit derzeit 73.000 Kilometern Länge. Mehr als 700.000 Haushalte seien direkt mit Glasfaser erschlossen, bis in die Wohnung oder bis ins Haus. "Unser Ziel sind jedes Jahr 150.000 bis 200.000 weitere Haushalte."