Dongfeng würde gerne 100.000 Autos pro Jahr in Italien produzieren © APA - Austria Presse Agentur

Italien umwirbt den chinesischen Autobauer Dongfeng und andere Firmen, um neben der Fiat-Mutter Stellantis einen weiteren großen Autohersteller ins Land zu holen. "Es gibt Gespräche mit mehreren Autobauern, nicht nur mit asiatischen", sagte Industrieminister Adolfo Urso am Mittwoch. Auch mit Dongfeng werde geredet. Deren Europa-Chef Qian Xie hatte am Dienstag gesagt, die Gruppe erwäge den Bau eines Werks in Italien mit einer Jahreskapazität von mehr als 100.000 Fahrzeugen.

Xie sagte, die Errichtung einer Produktion in Italien, einem der größten Märkte Europas, würde Chinas Autobauern wie Dongfeng ermöglichen, alle anderen Länder der Region zu beliefern. Die nationalistische Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will die Autoproduktion in Italien von knapp 800.000 Fahrzeugen im Jahr 2023 auf 1,3 Millionen pro Jahr steigern. Dongfeng ist bereits Partner von Stellantis in China. Der Konzern bringt seine Autos in Italien auf den Markt. Den Anfang machen die EV-Modelle der Marke Voyah, gefolgt von den Marken MHero, Nammi und Dongfeng. Zu Stellantis gehören unter anderem Citroen, Peugeot, Fiat, Opel, Chrysler und Jeep.

In der EU wird derzeit darüber diskutiert, ob die Kommission gegen chinesische E-Autobauer vorgeht, denen teilweise Dumping-Preise vorgeworfen werden. Kanzler Olaf Scholz hatte sich bei seiner China-Reise zurückhaltend geäußert, die Chefs von BMW und Mercedes hatten sich gegen Handelsbeschränkungen für chinesische Autos ausgesprochen.