Das aktive Brandvermeidungssystem befindet sich außerhalb des Lagers in einem separaten Container. © WAGNER Group

Automatisierte Lager benötigen individuelle Brandschutzlösungen.

In Polen ­errichtete Zuckerhersteller Pfeifer & Langen ein Hochregallager – zuverlässig geschützt durch eine aktive Brandvermeidung von WAGNER. Den Kern der Lösung bilden Sauerstoffreduzierung und hochsensible Ansaugrauchmelder.

Das Hauptaugenmerk lag bei der Auswahl der geeigneten Brandschutzlösung primär auf dem Schutz des eingelagerten Zuckers. Damit entschied sich Pfeifer & Langen – die Produkte werden unter dem Namen DIAMANT Zucker vertrieben – von vornherein gegen eine wasser- oder schaumbasierte Lösung. Denn beim Einsatz solcher Systeme sind Schäden durch Löschmittel in der Regel unvermeidbar. Eine alternative Brandschutzlösung musste her. So stieß das Unternehmen auf die WAGNER Group und ihre Expertise in der aktiven Brandvermeidung.

SCHUTZZIELE ERMITTELN
Gemeinsam mit den Brandschutzexperten hat Pfeifer & Langen Polska im Vorfeld ihre Schutzziele genau definiert. Neben dem ­Personenschutz stehen folgende Schutzziele im Mittelpunkt: Im Ernstfall darf kein Stück Zucker in Rauch oder Ruß aufgehen oder durch Löschwasser zerstört werden. Betriebsabläufe sowie der Warenfluss und weitere logistische Prozesse müssen auch im Ernstfall aufrechterhalten bleiben. Die Ware muss ständig für Kunden verfügbar bleiben.

VERFÜGBARKEIT SICHERSTELLEN
Das neu erbaute Hochregallager ist mittels einer Schleuse mit der Produktionshalle des Standorts verbunden. Die dort entstehenden Zuckerprodukte und Spezialitäten werden verpackt und auf Paletten verladen, bevor sie in das Lager zum Weitertransport ­kommen. Diese Schritte laufen weitgehend automatisiert ab. Dazu setzte das Unternehmen Regalbediengeräte und Fördertechnik ein. Diese bergen jedoch ebenso wie die Verpackung der Ware in Papier und Folie Brandrisiken, die es im Vorfeld einer Lösungsfindung zu ermitteln gilt.

Hinzu kommt der Kamineffekt, bedingt durch die Lagerhöhe von rund 35 Metern und die enge Bauweise des Lagers. Unter Berücksichtigung dieser Brandrisiken musste die passende Lösung erstellt werden. Dabei gilt immer der Grundsatz, dass ein Feuer im Lager möglichst zu vermeiden ist.

LÖSUNG IM CONTAINER
Damit ein Brand überhaupt entstehen kann, müssen drei Komponenten vorhanden sein: Sauerstoff, Wärme und Brennstoff. Wird eine dieser drei Komponenten entfernt, hat ein Brand keine Chance, sich zu entwickeln. Auf diesem Prinzip baut die Brandvermeidung mit Sauerstoffreduzierung auf. Denn wird der Sauerstoff im Schutzbereich vermindert, kann sich ein Feuer erst gar nicht entwickeln.

Bei Pfeifer & Langen Polska bilden vier OxyReduct® Brandvermeidungsanlagen des Typs V-Line zusammen mit einem System zur Brandfrüherkennung die Grundlage der Brandschutzlösung. Die V-Line-Anlagen produzieren aus der Umgebungsluft Stickstoff und leiten diesen in den zuvor definierten Schutzbereich ein. So wird dort die Sauerstoffkonzentration unter die spezifische Entzündungsgrenze der dort hauptsächlich gelagerten Materialien gesenkt. In dieser Schutzatmosphäre kann sich ein Feuer nicht weiterentwickeln, ebenso wenig weiter ausbreiten. Das verminderte Sauerstoffniveau kann die Anlage unbegrenzt lange halten – sie ist auf den Dauerbetrieb ausgelegt.

Da es trotz der Sauerstoffreduzierung zu einem Schwelbrand kommen könnte, gehört zu dieser Lösung auch ein System zur Brandfrüherkennung mit Ansaugrauch­meldern. Zum Einsatz kommen die Melder TITANUS PRO•SENS®. Die TITANUS®-Ansaugpunkte hängen über den Gassen des Hochregallagers und entnehmen dort der Umgebungsluft permanent Proben. Feinste Pyrolysepartikel werden so frühestmöglich erkannt. Das Besondere an der Lösung bei Pfeifer & Langen ist, dass ein Großteil der Brandschutztechnik wie Stickstofferzeuger und Schaltschränke nicht in einem separaten Betriebsraum, sondern in einem Container neben dem Hochregallager verbaut wurde. Für die Wartung und den Service ist so ein externer Betriebsraum optimal, da er für Wartung und Reparaturen einfach zugänglich ist. (red.)

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