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Österreich hinkt noch hinterher. Dabei gibt es bereits passende Tools „made in Austria“. © Ave Calvar Martinez/pexels

"Der Arbeitsmarkt ist zu langsam bei der Digitalisierung", schreibt ETC-Geschäftsführer Michael Swoboda in seinem Fachkommentar.

Der Arbeitsmarkt ist zu langsam bei der Digitalisierung. Über 24.000 IT-Fachkräfte fehlen in Österreich – bis 2027 könnten es bis zu 30.000 sein. Das sind 3,8 Milliarden Euro an Wertschöpfungsverlust pro Jahr. Es wirkt so, als ob Österreich das Problem nicht ernst genug nimmt.

Die OECD bemängelt für Österreich in ihrem Papier „Going for Growth 2021: Shaping a Vibrant Recovery“ vor allem Mankos im Digitalbereich, viele Langzeitarbeitslose und vergleichsweise wenige Vollzeit arbeitende Frauen. Das lebenslange Lernen rund um digitale Technologien müsse in allen Bevölkerungsgruppen, speziell aber bei den Älteren und schwächer Qualifizierten, ausgebaut werden.

ABER: Die Zahl der IKT-Absolventen sinkt aktuell – Österreich bleibt hinter den führenden Ländern zurück, obwohl die Beschäftigung von IKT-Fachkräften sogar höher als im EU-Durchschnitt ist. Insbesondere die Fachkenntnis und das Engagement von Frauen wird im IT-Sektor viel zu wenig genutzt.

Der Mangel an IT-Fachkräften liegt am zu kleinen Pool an Menschen, die sich den Einstieg zutrauen. Um das zu ändern, braucht es kein eigenes Schulfach „Digitalisierungskompetenz“, sondern einen einfachen Weg, Talente für IT-Jobrollen fundiert auszu­loten – und das gibt es mit österreichischen IT-Skills-Screening-Tools bereits verfügbar für jedes Unternehmen. Auch die darauf aufbauenden digitalen Lernformate gibt es „made in Austria“, und somit steht dem lebenslangen Lernen nichts im Weg – außer man tut es einfach nicht.

Der Mittelstand drängt in die Cloud
Es geht um viel mehr als nur IT-Experten, denn bereits über 90 Prozent der aktuellen Arbeitsplätze setzen digitale Kompetenzen voraus. Laut 600 befragten Unternehmen (EY-Studie „Digitaler Wandel im österreichischen Mittelstand“) sind Homeoffice, virtuelle Zusammen­arbeit und digitales (Um-)Denken vielerorts gut implementiert, aber weitere Investitionen sind unverzichtbar. Aktuell kommen digitale Technologien vor allem im direkten Kundenkontakt zum Einsatz (78 %), gefolgt von der Nutzung mobiler Endgeräte (52 %). Rund jeder sechste Mittelständler in Österreich (16 %) will in den kommenden zwei Jahren Cloud-Computing im eigenen Unternehmen einsetzen, zwölf Prozent wollen Data-Analytics einführen, und jedes zehnte Unternehmen (10 %) setzt auf künstliche Intelligenz. Bei gewünschten, aber nicht durchführbaren Investitionen macht vor allem der Fachkräftemangel einen Strich durch die Rechnung: Jedes elfte befragte Unternehmen (9 %) nennt fehlendes Personal als Investitionshemmnis Nummer eins, und 39 Prozent der Unternehmen Österreichs haben dadurch bereits Umsatzeinbußen. Wie können die notwendigen digitalen Skills für alle Arbeitskräfte rasch, nachhaltig und standardisiert etabliert werden?

Job-Screening und Digital Skills ­Development – 1.000 bis September
Der Job-Screening-Prozess ist die funktio­nie­ren­de Antwort, damit Unternehmen rasch mögliche IT-Fähigkeiten ihrer Kandidat:innen be­stä­ti­gen und deren digitales Allgemeinwissen u. a. in Form des Dig-CERT von fit4internet zer­ti­fizie­ren können. Das spart Arbeitgebern reichlich Zeit und Geld. Es bildet jene digitalen Kompetenzen ab, über die alle Arbeitskräfte verfügen sollten, unabhängig von Branche, Funktion oder individuellem Bildungshintergrund. Das Dig-CERT ist ein anerkanntes Zertifikat zu digitalem Allgemeinwissen in Alltag und Beruf.

Massiver Mehrwert für Unternehmen
Mittels der Job-Screenings bekommen Personalvermittler und HR-Verantwortliche rasch einen fundierten Überblick über die technischen Talente und Fähigkeiten von Kandidat:innen und sehen, welche Potenziale hier entwickelbar sind. Das dreistufig aufgebaute Screening hilft, eine informierte Entscheidung zu treffen und gezielt die Weiterentwicklung im passenden Technologiebereich aufzusetzen. Jedes Unternehmen, das auf der Suche nach Tech-Talenten ist, kann diese Lösung in seinem Auswahlprozess einsetzen – sowohl bei internen, bestehenden Mitarbeiter:innen als auch bei der externen Suche nach neuen Mitarbeiter:innen.

Unser Leben funktioniert immer digitaler, und jeder hier im Land tut gut daran, das auch für sich selbst und für den Arbeitgeber ernst zu nehmen. Noch hinken wir in Österreich hinterher – aber mit solchen Lösungen und der vollen Eigeninitiative unserer tollen Unterneh­mer:in­nen sind wir in der Lage, diese Herausforderung zu meistern. Gehen wir es also einfach GEMEINSAM an.

(c) Aspire/
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Michael Swoboda
ist Geschäftsführer von ETC – Enterprise Training Center.

Nähere Informationen finden Sie unter www.etc.at.