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Quelloffen

NEW BUSINESS Innovations - NR. 08, OKTOBER 2019
Open-Source-Lösungen gehören mittlerweile in vielen Unternehmen zur IT-Landschaft. © Jan Alexander/Pixabay

Open-Source-Systeme ermöglichen schnellere und flexiblere Anwendungsentwicklung und -bereitstellung. Sie optimieren und automatisieren damit den IT-Betrieb.

Open Source – ein Schlagwort, das mittlerweile seit Jahrzehnten viele Unternehmen begleitet. Als Open Source wird Software bezeichnet, deren Quelltext öffentlich ist und von Dritten eingesehen, geändert und genutzt werden kann. Entsprechende Software kann meistens kostenlos genutzt werden. Wenig Wunder also, dass quelloffene Softwarelösungen heute bereits zum Alltag vieler Firmen gehören.
Der Softwarekonzern Citrix erweitert nun seine Open-Source-Integrationen und gibt Kunden damit die Möglichkeit, moderne und innovative Cloud-Umgebungen von zahlreichen führenden Anbietern zu nutzen. Citrix ADC wurde erst kürzlich mit der „Red Hat OpenShift Operator Certification“ ausgezeichnet, dadurch stellt Citrix Entwicklerteams einen schnelleren, flexibleren und konsistenteren Weg für Entwicklung, Test und Bereitstellung von Anwendungen in Kubernetes-Umgebungen zur Verfügung. Citrix ADCs seien über alle Red-Hat-Plattformen inklusive „Open­Shift“ kompatibel, wie das Unternehmen betont.
„IT-Abteilungen müssen moderne Umgebungen für die Entwicklung schaffen. Die Stichworte heißen Agilität und Flexibilität, ohne dass die Skalierbarkeit, Sicherheit oder Verlässlichkeit der Systeme darunter leiden“, erläutert Mihir Maniar, Vice President of Product Management, Networking, bei Citrix. „Mit unserer Red Hat OpenShift Certification erweitern wir dabei die Optionen für unsere Kunden.“

Vielfältige Möglichkeiten für Entwickler
Citrix ADC sei eine Software-zentrierte Lösung für Application Delivery und Load Balancing und sei entwickelt worden, um eine hochwertige digitale Enterprise Experience für Web-, traditionelle und Cloud-native Anwendungen bereitzustellen – „unabhängig davon, wo sie gehostet werden“. Die Lösung könne auf On-Premise-Systemen und sämtlichen Cloud-Plattformen eingesetzt werden. Dazu gehören Amazon Web Services und Google Cloud Platform ebenso wie Microsoft Azure. Die Red Hat OpenShift Operator Certification basiere auf der Citrix Red Hat Container Certification und zeige einmal mehr Citrix’ Unterstützung für Red Hat und seine innovativen Technologien, wie Maniar betont.
Entwickler könnten zwischen zahlreichen Citrix-ADC-Formfaktoren wählen. Dazu zählen hochperformante containerisierte Plattformen (CPS), auf virtuellen Maschinen basierende Lösungen (VPC), Bare-Metal-Linux-Prozesse (BLX) oder existierende MPX und/oder SDX Hardware-Appliances. Zudem hätten alle ADC-Optionen die gleiche Codebasis. Dadurch erreiche die IT operationale Konsistenz über sämtliche Application-Workload-Typen. Darüber hinaus könnten monolithische Applikationen schnell und einfach auf eine Microservice-Basis mit TCP, TCP-SSL, UDP und HTTP/S migriert werden.
Von einer einzigen Verwaltungsebene von Citrix ADM (Application Delivery Management) aus erhalte die IT-Abteilung überdies vollständige Transparenz und Details, um Microservice-basierte Anwendungen skalierbar bereitzustellen, detaillierte Reports zu erhalten und Probleme zu beheben.

Menschliche Logik encodieren
„Red Hat OpenShift ist die umfangreichste Kubernetes-Plattform auf dem Markt“, erklärt Julio Tapia, seines Zeichens Executive Director für das Red Hat Partner Ecosystem. „Kubernetes Operators sind deswegen attraktiv, weil sie dabei helfen, eben jene menschliche Logik zu encodieren, die normalerweise nötig ist, um als Kubernetes-native Anwendungen laufende Dienste zu betreiben und IT-Operations zu optimieren. Der Citrix ADC Operator hilft Entwicklern und IT-Operatoren dabei, Apps mit der Geschwindigkeit, Sicherheit und Verlässlichkeit zu liefern, die moderne Cloud-Umgebungen verlangen.“
Zusätzlich zu Red Hat OpenShift habe ADC ein umfangreiches Set aus Open-Source- und CNCF-Ökosystem-Tools integriert. Dazu würden etwa Prometheus, Grafana, Spinnaker, FluentD, Kibana, Open Tracing und Zipkin gehören.

Digitalisierungschancen ausbauen
Die „X4 Suite“, eine Low-Code-Digitalisierungsplattform der SoftProject GmbH, unterstützt ebenfalls Kubernetes. „Die Low-Code-Plattform X4 Suite schafft mit der containerbasierten Distribution neue Möglichkeiten für die digitale Transformation von IT-Systemen in Unternehmen. So werden neue Digitalisierungschancen eröffnet“, betont Nils Schmid, Product Owner der X4 Suite bei der SoftProject GmbH. Das Container-Image der X4 Suite werde dabei als Template bereitgestellt. Aus diesem Template könnten beliebig viele leistungsfähige X4-Suite-Docker-Container erstellt werden. Mit nur wenigen individuellen Einstellungen könnten so in kürzester Zeit Webservices und Anwendungen für verschiedenste Szenarien angeboten werden. „Denkbar sind beispielsweise die Lastverteilung von Ressourcen, Failover-Cluster oder Microservices.“
X4-Suite-Docker-Container hätten den Vorteil, dass Hotfixes, also dringende Fehlerkorrekturen in der Software, oder Updates an einem Patchday nicht stufenweise eingespielt werden müssen. Es reiche stattdessen aus, ein aktualisiertes X4-Suite-Image mit den Updates bereitzustellen, um die Anpassungen automatisch über die gesamte Container-Landschaft auszurollen. Container könnten aus dem X4-Suite-Image heraus sowohl im eigenen Rechenzentrum und auf einer eigenen virtuellen Maschine erstellt und betrieben werden als auch in einer eigenen Cloud oder auf verschiedenen Cloud-Computing-Plattformen. Unternehmen seien so nicht an eine Infrastruktur gebunden und auch ein gemischter Betrieb von Anwendungen auf verschiedenen Plattformen sei dadurch möglich.
Als zentrale Low-Code-Plattform unterstütze die X4 Suite Unternehmen dabei, Digitalisierungsherausforderungen zu lösen. Dazu enthalte sie alle benötigten Werkzeuge und sei mit einer Vielzahl an Schnittstellen und Formaten kompatibel. Mit dem Einsatz der X4 Suite könnten Unternehmen isolierte Informationssilos und produktivitätshemmende Medienbrüche vermeiden und die Digitalisierung beschleunigen. Im Fokus stehe dabei immer der Low-Code-Ansatz, mit dem technisch versierte Mitarbeiter ohne Programmieren eigene Web-Anwendungen erstellen oder voll funktionsfähige automatisierte Prozesse modellieren, direkt ausführen und anhand von grafischen Oberflächen wie Dashboards prüfen und analysieren könnten. (TM)
www.citrix.com
www.softproject.de
www.mit.edu

INFO-BOX
Open Source-KI für die Medizin
Ein von Künstlicher Intelligenz (KI) geleitetes Robotersystem soll nun die Produktion winziger Moleküle, wie sie in Medizin, Solarenergie und Polymerchemie eingesetzt werden, automatisieren. Die Technologie wurde von Wissenschaftlern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt, getestet wurde das System, indem 15 medizinische Moleküle mit jeweils unterschiedlicher Synthesekomplexität hergestellt wurden.
Das System kombiniere dabei drei Hauptschritte. Zuerst schlage eine KI-Software ein Verfahren zur Synthese eines Moleküls vor, dann würden Experten diesen Prozess überprüfen und verfeinern, bis hin zu einer chemischen „Anleitung“. Schließlich werde die Anleitung an eine Roboterplattform übermittelt, die automatisch die Hardware zusammensetze und die Reaktionen ausführe, die das Molekül bilden. Die Forscher würden seit über drei Jahren an der Entwicklung der Open-Source-Software arbeiten, die mögliche Synthesewege vorschlägt.
Das Programm verwende Millionen von Daten, um die Reaktionstransformationen und Bedingungen zu identifizieren, die für den Aufbau einer neuen Verbindung geeignet seien. Chemiker würden dann die von der Software vorgeschlagenen Syntheseverfahren überprüfen, um eine vollständigere Anleitung für das Zielmolekül zu erstellen. Hier müssten manchmal Laborexperimente durchgeführt oder die Reagenzkonzentrationen sowie Reaktionstemperaturen adjustiert werden.
In der Endphase werde der Bauplan auf eine Plattform geladen, auf der ein Roboterarm modulare Reaktoren, Separatoren und andere Verarbeitungseinheiten miteinander verbunden seien. Pumpen und Leitungen würden die molekularen Inhaltsstoffe einbringen. Die Plattform habe in etwa die Größe von zwei Kubikmetern. Im Gegensatz zu dem im Vorjahr vorgestellten System, das nach jeder Synthese manuell konfiguriert werden musste, werde die neue Technologie vollständig von der Roboterplattform angepasst.