Smart Industrial Buildings

NEW BUSINESS Guides - UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 2018/19
Bundesministerin Elisabeth Köstinger besuchte den Stand von STIWA und Peneder im Linzer Design Center. © Hadmar Hölzl/STIWA Group

Höchste Effizienz durch intelligente Vernetzung von Gebäude und Produktion

Durch integrierte Planung und intelligente Vernetzung von Maschinen- und ­Indus­triebau in sogenannten Smart Industrial Buildings sorgen die oberösterreichischen Unternehmen Peneder und STIWA Group für einen hocheffizienten Betrieb.

Wird heute ein neues Industriegebäude geplant und errichtet, geschieht dies in vielen Fällen durch eine Vielzahl von Fachplanern und Unternehmen. Den meist nur für ein Projekt kooperierenden Personen fehlt es dabei aber oft an Erfahrung in Digitalisierung, Automation und Produktion.
„Smart Industrial Buildings zeichnen sich im Gegensatz dazu durch eine integrierte, produk­tions­basierte Planung aus, bei der die zukünftigen Anforderungen der Produktion und Betriebs­abläufe an das Gebäude berücksichtigt werden“, argumentieren Christian Peneder, Geschäftsführer der Peneder Bau-Elemente GmbH, sowie Thomas Führer, Geschäftsbereichsleiter STIWA Gebäudeautomation, ihre langjährige Kooperation.

Vernetztes und interdisziplinäres Denken
Dieses Zusammenspiel von Know-how aus dem Maschinen- und Industriebau und dem Konzept der intelligenten Vernetzung bietet eine vernetzte Sicht auf den gesamten Regelkreis industrieller Produktion. „Möglich macht das die enge Kooperation von Spezialisten unterschiedlicher Disziplinen wie IT, Mechatronik, Gebäude- und Energietechnik sowie Architektur unter einem Dach. Das ermöglicht innovative Gebäude-, Produktions- und Energiekonzepte. Damit verhelfen wir unseren Kunden mit intelligenten Betriebsgebäuden zu mehr Erfolg“, sagt Peneder und ergänzt: „Für die Entwicklung und Umsetzung der Industriebauten betrachten wir das Gebäude selbst als Maschine, welche einen wesentlichen Einfluss auf die Produktivität ausübt.“

Geschlossener Regelkreis von Produktion, Logistik und Energie
Das Gebäude leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung des Unternehmens. „Dabei verbindet unsere zentrale Gebäudeautomation Produktionsanlagen, Logistik, Gebäudetechnik und Energiesysteme. Neben der Steuerung und Regelung aller Systeme erfassen wir mit unserer in die Gebäudeautomation integrierten Produktions- und Analysesoftware eine Vielzahl von Daten, die sich in aussagekräftige Analysen umwandeln lassen. Damit identifizieren und heben wir gemeinsam mit unserem Kunden permanent Produktivitäts- und Effizienzpotenziale und gewinnen wesentliche Erkenntnisse für den laufenden Betrieb und zukünftige Projekte“, sagt Führer. Darüber hinaus kann durch Vernetzung mit der näheren Umgebung der produzierende Betrieb zu einem Energielieferanten und damit zu einem sogenannten proaktiven Energy-Hub ­werden.

Best Practice: Businessbau der Kößler Technologie GmbH
Ein Vorzeigebeispiel eines vernetzten Industrie­gebäudes ist der für die Kößler Technologie GmbH in Bayern geplante und betriebsfertig umgesetzte Betriebsneubau. Im Zuge der produktionsbasierten Planung wurden die Produktionsprozesse mit ihren Energie- und Materialflüssen sowie alle produktivitätsrelevanten Umgebungsbedingungen durch ein interdisziplinäres Experten­team analysiert. Durch die Vernetzung der Produktion mit der Gebäude- und Energieversorgung konnte unter anderem eine Reduktion der Gesamtenergiekosten um 30 Prozent gegenüber einer konventionellen Realisierung erzielt werden, was eine Energiekosteneinsparung von mehreren Hunderttausend Euro jährlich ergibt. Dafür wurden Peneder und STIWA mit dem Energie Star 2016 – dem oberösterreichischen Landes-Energiepreis – ausgezeichnet. (BO)