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Vienna calling!

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - WIEN 2019
Immer mehr Unternehmen lassen sich in der österreichischen Bundeshauptstadt nieder. © WienTourismus/Christian Stemper

Wien boomt als Wirtschaftszentrum inmitten Europas. 221 internationale Betriebsansiedlungen markierten den achten Rekord in Folge. Auch für Start-ups gewinnt der Standort an Attraktivität.

Die Wirtschaftsagentur Wien zog Bilanz bei den internationalen Betriebsansiedelungen. Im Jahr 2018 kamen 221 internationale Firmen nach Wien, das sind um 30 mehr als noch im Vorjahr. Insgesamt zählte Österreich 335 internationale Firmenansiedelungen. Damit ließen sich in Wien mehr ausländische Firmen nieder als in den anderen acht Bundesländern zusammen. Für die Stadt brachten die internationalen Betriebsansiedelungen mehr als 231,68 Millionen Euro an Investments und 1.753 neue Jobs. Für Wien ist das das achte Jahr in Folge mit einem Zuwachs bei internationalen Firmenniederlassungen in der Stadt.

Wirtschaftsmotor brummt
„Wien ist der Wirtschaftsmotor der Ostregion und für ganz Österreich“, sagte Bürgermeister Michael Ludwig bei der Präsentation der aktuellen Ansiedelungsbilanz im „Expat-Center“ der Wirt­schafts­agentur Wien. „Die Bilanz von 221 internationalen Betrieben ist eindeutig: In Wien lässt sich nachhaltig wirtschaften und gut leben. Schaut man mit klarem Blick auf diese Zahlen, zeigt sich, dass diese hervorragende Performance unserer Stadt von Teilen der Bundesregierung nicht klein- oder sogar schlechtgeredet werden kann und darf. Denn der Motor Wien ist der stärkste Antrieb für ganz Österreich.“
In den vergangenen Jahren konnte Wien die verhältnismäßig gute Konjunktur erfolgreich nutzen – das zeigte sich zuletzt beim Beschäftigungsrekord. ExpertInnen warnten zuletzt allerdings vor einem abflachenden Wirtschaftswachstum, sagte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke: „Wir wissen auch, dass in Westeuropa das Wirtschaftswachstum abflauen und in Osteuropa noch stärker wachsen wird.“ Wien setzt deshalb gegen schwächeres Wachstum auf Investitionen im Bereich der Digitalisierung und auf Qualifikation für Arbeitnehmer – konkret mit dem Digitalisierungsfonds oder Angeboten des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) – und will gleichzeitig internationale Firmen nach Wien holen.

Wien schaut nach Osten und Fernost und ins Silicon Valley
„Wir akquirieren ganz gezielt am internationalen Markt“, sagte Hanke – der als Wirtschaftsstadtrat selbst mit Delegationen der Wirtschaftsagentur nach Japan, nach Moskau und an die US-Westküste ins Silicon Valley reisen wird. Chancen durch den Brexit konnte die Stadt schon nutzen – die Zahl der britischen Unternehmen, die nach Wien übersiedeln stieg an. Das zeige, dass sich Wien im Wettbewerb um den besten Standort auch gegen starke internationale Konkurrenz durchsetzen könne, meinte Hanke: „Wir punkten mit Sicherheit und gut funktionierender Infrastruktur. Es ist schon ein Argument, wenn ein internationaler CEO keine ‚Neighbourhood Watch‘ braucht oder die Straßenbahnen auch bei zehn Zentimetern Schnee fahren.“ Weltweit einzigartig sei auch das Service des „Expat Centers“ der Wirtschaftsagentur, das MitarbeiterInnen von internationalen Firmen bei der Übersiedelung nach Wien unterstützt. 1.500 „Expats“ nehmen das Service pro Jahr in Anspruch.

Attraktiver Start-up-Standort
Ein weiteres Argument, das Wien aktiv ins Feld führt, wenn internationale Firmen angelockt werden sollen, ist: „Wien ist leistbar. Das ist vor allem für Start-ups ein wichtiger Faktor“, betonte Hanke. Im „Global Talent Competitiveness Index“ (GTCI) belegt Wien im Städtevergleich weltweit den vierten Platz – weit vor Start-up-Metropolen wie Berlin oder San Francisco. Die Wirtschaftsagentur wirbt aktiv mit den ­„Vienna Startup-Packages“ um aufstrebende Firmen. 680 Bewerbungen von Start-ups aus 89 Ländern zählte die Wirtschaftsagentur für das mit einem „Schnupperpaket“ vergleichbare Package, das Start-ups ermöglicht, den Standort Wien zu testen, erste Kontakte zu knüpfen und einen Start in der Stadt vorzubereiten.

N26 gründet Tech-Zentrum in Wien
Erst kürzlich kündigte die mobile Bank N26 die Eröffnung eines neuen Technologie- und Innovationszentrums in Wien an. Damit untermauert das Start-up seine Strategie, kontinuierlich als Unternehmen zu wachsen und die weltweit besten Köpfe aus Tech und Digitalisierung anzuziehen. Innerhalb der letzten zwölf Monate hat das Unternehmen seine Belegschaft verdreifacht. Bis Ende 2019 soll das Team von nunmehr 1.000 Mitarbeitern auf 1.500 Mitarbeiter anwachsen. Neben der Zentrale in Berlin und dem Büro in Barcelona wird Wien der dritte Technologie- und Innovationsstandort in Europa sein. Damit leistet N26 einen Beitrag dazu, Europa noch attraktiver für die besten IT-Spezialisten aus der ganzen Welt zu machen.
„Mit dem neuen Standort in Wien investieren wir in unseren technologischen Vorsprung und schärfen unser Profil als einer der attraktivsten Arbeitgeber im europäischen Tech-Sektor“, sagt Valentin Stalf, CEO und Co-Gründer von N26. Wien hatte sich im Rennen mit anderen europäischen Städten unter anderem aufgrund der hohen Lebensqualität durchgesetzt – ein entscheidender Faktor, um hochqualifizierte Talente aus der ganzen Welt anzuziehen. Georg Hauer, General Manager Österreich bei N26: „In Wien hat sich in den letzten fünf Jahren unglaublich viel getan. Das Bewusstsein über die zukunftsträchtige Bedeutung heimischer Digitalunternehmen ist enorm gestiegen. Hinzu kommt das hohe Arbeitskräftepotenzial in Wien: Die Technische Universität in Wien, aber auch jene in Tschechien, der Slowakei und Ungarn bieten heute bereits Lehre auf hohem Niveau an.“

„Willkommen zu Hause“
„Wir wollen digitale Geschäftsmodelle fördern und Wertschöpfung nach Österreich holen. Dieses Tech-Center verbindet beide Ziele und schafft bis zu 300 hochqualifizierte Arbeitsplätze. Die Bundesregierung setzt auf standortfreundliche Maßnahmen, Digitalisierung und Innovation, das wird auch im Ausland wahrgenommen. In diesem Sinne: Willkommen zu Hause N26“, so Digital- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, deren Ressort die Standortentscheidung in den vergangenen Monaten betreut hat. N26 hat die Bank der Zukunft gebaut und macht Banking einfach und transparent. Durch modernste Technologie und ohne Filialnetz hat N26 eine deutlich niedrigere Kostenstruktur und gibt diese Kostenvorteile an ihre Kunden weiter. Mit einem mobilen Bankkonto ohne versteckte Gebühren hat N26 heute schon über 2,5 Millionen Kunden in 24 europäischen Ländern überzeugt und startet in diesem Jahr auch noch in den USA. (BO)