Gewinn trotz Umsatzrückgang.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - STEIERMARK 2021
Dr. Wolfgang Leitner, Vorstandsvorsitzender Andritz: »Wir sind auch für die verbleibenden Monate des laufenden Jahres vorsichtig optimistisch und erwarten eine solide Projekt- und Investitionstätigkeit in allen unseren Geschäftsfeldern.« © Andritz

Der steirische Technologiekonzern ANDRITZ verzeichnete im 2. Quartal 2021 eine erfreuliche Geschäftsentwicklung und rechnet mit Ende des Jahres sogar mit verbesserter Rentabilität.

Gute Nachrichten aus Graz: Der international tätige Technologiekonzern Andritz hat im ersten Halbjahr seine Ergebnisse trotz eines leichten Umsatzrückgangs deutlich gesteigert und rechnet auch für das Gesamtjahr mit einer ähnlichen Entwicklung sowie einer Verbesserung der Rentabilität. Das vermeldete das Unternehmen in einer Pressekonferenz Ende Juli. 

Solide Projekt- und Investitionstätig­keiten geplant
Der Auftragseingang lag im 2. Quartal 2021 mit knapp 1,9 Milliarden Euro über dem guten Vorquartal bzw. auch deutlich über dem durch die Covid-Pandemie beeinflussten Vorjahresvergleichsquartal. Trotz eines im Jahresvergleich niedrigeren Umsatzes erhöhten sich das operative Ergebnis (EBITA) und die Rentabilität (EBITA-Marge) deutlich. „Wir sind mit der Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr sehr zufrieden. Alle unsere vier Geschäftsbereiche verzeichneten eine gute Auftragsentwicklung und konnten wichtige Referenzaufträge gewinnen“, zeigt sich Wolfgang Leitner, Vorstandsvorsitzender der Andritz AG, stolz.

„Trotz des bedingt durch den niedrigeren Auftragseingang im Gesamtjahr 2020 etwas verringerten Umsatzes ist es uns gelungen, die Rentabilität deutlich anzuheben. Wir sind auch für die verbleibenden Monate des laufenden Jahres vorsichtig optimistisch und erwarten eine solide Projekt- und Investitions­tätigkeit in allen unseren Geschäfts­feldern.“

Ausblick: leicht niedrigerer Umsatz, erhöhte Rentabilität
Wirtschaftsexperten gehen auch für die restlichen Monate des Jahres 2021 von einer weiteren Erholung der globalen Konjunktur aus. In diesem Umfeld sollten sich auch die von Andritz bedienten Märkte weiter positiv entwickeln. Basierend auf der Ergebnisentwicklung des 1. Halbjahres 2021 erwartet das steirische Unternehmen aus heutiger Sicht für das Gesamtjahr 2021 einen deutlichen Anstieg des berichteten EBITA im Vergleich zum Vorjahr und rechnet mit einer Rentabilität (EBITA-Marge berichtet) von rund 8 Prozent (EBITA-Marge berichtet 2020: 5,8 %). Daher werden für 2021 keine wesentlichen Sondereffekte erwartet. Beim Umsatz des Gesamtjahres 2021 wird mit einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr gerechnet.

Sollte sich die von den Marktforschern erwartete weitere Erholung der Weltwirtschaft 2021 verzögern oder sich die Pandemie wieder verschärfen, dann könnte dies negative Auswirkungen auf die Abarbeitung von Aufträgen bzw. auf den Auftragseingang und somit einen negativen Einfluss auf die finanzielle Entwicklung von Andritz haben. Dies könnte zu kapazitiven Anpassungen – finanziellen Vorsorgen für zusätzliche Anpassungsmaßnahmen in einzelnen Geschäftsbereichen – führen, die das Ergebnis der Firmengruppe negativ beeinträchtigen könnten. Ebenso könnten sich weiter steigende Rohstoffpreise bzw. Engpässe in den globalen Lieferketten negativ auf die Ergebnisentwicklung der Gruppe auswirken. 

Änderung im Vorstand
Zudem wurde kundgetan, dass im April 2022 Wolfgang Leitner nach 34 Jahren erfolgreicher Tätigkeit im Vorstand, davon 27 Jahre als Vorstandsvorsitzender, seine Funktionen im Vorstand der Andritz AG beenden wird. Im Einklang mit den Bestimmungen des Aktiengesetzes (Ausnahmebestimmung bei der Cooling-off-Regel) ist geplant, dass Leitner bereits bei der kommenden ordentlichen Hauptversammlung 2022 zur Wahl in den Aufsichtsrat der Andritz AG vorgeschlagen wird. Joachim Schönbeck, der seit Oktober 2014 Mitglied des Vorstands der ANDRITZ AG ist, soll Leitner folgen.

Seit 2014 hat Schönbeck maßgeblich für die sehr erfolgreiche Entwicklung der von ihm verantworteten Bereiche Pulp & Paper Capital Systems sowie Metals Processing verantwortlich gezeichnet. Joachim Schönbeck wird auch in seiner neuen Funktion die Verantwortung für den Bereich Pulp & Paper Capital Systems beibehalten. Neu in den Vorstand bestellt wird ab April 2022 Domenico Iacovelli, der seit 2011 in der Andritz-Gruppe in verschiedenen Führungsaufgaben tätig und seit April 2018 Vorsitzender des Vorstands der Schuler AG ist. Domenico Iacovelli hat die Schuler-Gruppe in den letzten Jahren erfolgreich an die sehr herausfordernden Markt­bedingungen angepasst und damit die Voraussetzungen für eine positive Unternehmensentwicklung geschaffen.

Domenico Iacovelli wird neben der Vorstandsverantwortung für den gesamten Geschäftsbereich Metals seine Funktion als Vorsitzender des Vorstands der Schuler AG beibehalten. Die anderen Vorstandspositionen bleiben unverändert. (VM)