„Für 2022 erwarten wir einen neuen Umsatzrekord.“

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - NIEDERÖSTERREICH 2021
Die Zukunft liegt für ZKW in der Zusammenarbeit mit innovativen Start-ups wie Maradin aus Israel. © ZKW

Der Wieselburger Automobilzulieferer ZKW sichert sein Wachstum mit neuen Büros in Tschechien und China und verbucht den höchsten Auftragsbestand der Unternehmensgeschichte.

Nach einer Milliarde Umsatz im Jahr 2020 läuft auch das aktuelle Jahr für den Wieselburger Lichtsysteme-Spezialisten gut an: Mit Anfang Mai erweitert die ZKW Group ihre zehn internationalen Standorte um ein neues Entwicklungsbüro in Olmütz/Tschechien sowie ein Vertriebs- und Entwicklungsbüro in Shanghai. Die neue Niederlassung in Olmütz wird das weltweite Engineering-Netzwerk unterstützen und zusätzlich zu den bisherigen Kapazitäten in Österreich weitere Entwicklungsaufgaben übernehmen. Zu Beginn werden 50 neue Arbeitsplätze geschaffen. Bis 2023 sollen mehr als 100 Fachkräfte beschäftigt werden. Das neue Vertriebs- und Entwicklungsbüro in Shanghai soll den bestehenden ZKW-Standort in Dalian unterstützen. Die Expansionsschritte unterstreichen den Erfolgskurs der ZKW-Gruppe, die trotz Pandemie und eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds einen Umsatz von 1,03 Milliarden Euro im Jahr 2020 erzielen konnte. „Die Produktion an unseren Standorten konnte durch großen Organisationsaufwand und enorme Flexibilität durchgehend aufrechterhalten werden. Den Erfolg verdanken wir der großartigen Teamarbeit und dem Engagement aller Beschäftigten. Nun werden wir unserem globalen Entwicklungs-Footprint folgend noch weiter wachsen“, sagt Oliver Schubert, CEO der ZKW Group.

Arbeitskräfte vor Ort
Mit dem neuen Entwicklungsbüro in Olmütz folgt ZKW strategisch dem Arbeitskräfteangebot und Automotive-Know-how vor Ort. Olmütz beheimatet die zweitälteste Universität in Tschechien und hat auch eine eigene Lichttechnische Abteilung. Das bietet für ZKW eine gute Voraussetzung für die fachliche Grundlage der neuen Mitarbeiter. Nebenbei hat der Großraum Olmütz eine lange Tradition in der Entwicklung und Herstellung von Automobilscheinwerfern. „In der Region gibt es hochqualifizierte Arbeitskräfte, die wir für die Entwicklung von Premium-Lichtsystemen einsetzen wollen. Aktuell suchen wir erfahrende Ingenieure aus der Automobilindustrie in den Bereichen Licht, Design, Elektronik und Software“, so Schubert.

Näher bei den Kunden
Das neue Vertriebs- und Entwicklungsbüro im chinesischen Shanghai dient als Unterstützung für den bestehenden ZKW-Standort in Dalian. „Es ist eine strategische Entscheidung, um näher bei unseren Kunden wie zum Beispiel SGM und Volvo zu sein“ so Schubert. Neben Vertriebs- und Entwicklungsaufgaben werden die Kollegen im neuen, 200 Quadratmeter großen Büro auch beim Einkauf unterstützen. Zum Start im April 2021 werden fünf Mitarbeiter beschäftigt. In weiterer Folge soll die Belegschaft bis 2022 auf insgesamt fünfzehn Fachkräfte anwachsen.

Erfolgreiches Geschäftsjahr trotz Corona
Trotz Pandemie und weltweit angespannter Wirtschaftslage ist die ZKW Group gut für die Zukunft aufgestellt. Die eigens eingerichtete Corona-Task­force koordiniert auch die Einhaltung der Lieferketten innerhalb des Konzerns. Zu Jahresende 2020 erhielt das Unternehmen eine Finanzierung der Europäi­schen Investitionsbank über 150 Millionen Euro. Mit den Mitteln wird ZKW seine Innovationsaktivitäten, die Schlüssel zum Erfolg sind, weiter ausbauen. Daneben soll auch in eine nachhaltige Fertigung und grüne Entwicklung investiert werden – etwa in energieeffiziente Anlagen im slowakischen Werk in Krušovce. „Die Auftragsbücher sind für die nächsten drei Jahre jedenfalls gut gefüllt. Für 2022 erwartet ZKW einen neuen Umsatzrekord. Wir freuen uns über den höchsten Auftragsbestand der Unternehmensgeschichte und blicken positiv in die Zukunft. Wir sind sicher, dass wir die Herausforderungen wie Digitalisierung, Wettbewerbsdruck und Nachhaltigkeit gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut bewältigen werden“, blickt Schubert voraus.

Udo Hornfeck ist neuer CTO bei ZKW
Ebenfalls freuen kann sich der Konzern über den neuen Chief Technology Officer Udo Hornfeck. Der 48-Jährige hat mit 1. März 2021 die Aufgaben als CTO der ZKW Group GmbH übernommen und folgt damit Jürgen Antonitsch nach. Hornfeck war zuletzt als Chief Technology Officer der Wiring Systems Division bei LEONI beschäftigt. Der erfahrene Technologieexperte verfügt über langjährige internationale Expertise in den Bereichen Automotive und Engineering. Hornfeck soll das internationale Entwicklungsnetzwerk der ZKW-Standorte weiterentwickeln sowie die Bereiche Technologie und Innovation verstärken. „Wir freuen uns, mit Udo Hornfeck gemeinsam die Zukunft unserer Mobilitätskonzepte auf eine neue Stufe zu heben“, heißt ihn Oliver Schubert willkommen.
Udo Hornfeck blickt auf mehr als 20 Jahre Berufserfahrung in der Automotive-Elektronikindustrie zurück – unter anderem als Director Technology & Innovation Management sowie als Director Series Development Electrical/Electronical Components bei der DRÄXLMAIER Group. Als Leiter Infotainment- und Cockpitelektronik etablierte er die IAV GmbH erfolgreich als strategischen Partner großer Fahrzeughersteller. Während seiner Berufslaufbahn hat der ausgebildete Elektroingenieur und MBA fundierte Kenntnisse im Technologie- und Innovationsmanagement sowie bei der Entwicklung aktiver und passiver elektrischer und elektronischer Komponenten für verschiedene Automobilanwendungen aufgebaut. „Udo Hornfeck verfügt über ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden und dafür, wie man diese in neue Produkte und Systemangebote umsetzen kann“, so Schubert.

Gewinner des Drive Light & Sight Wettbewerbs
Dass das heimische Unternehmen auf enge Zusammenarbeit mit innovativen Start-ups setzt, zeigt es unter anderem im Rahmen der „Drive Light & Sight Edition 2020“ Challenge: Im Vorjahr suchte ZKW nach Jungunternehmen, die Lösungen in den Bereichen Sensorik und Zusatzleuchten bieten. Nun wurden die insgesamt 74 eingereichten Bewerbungen aus 25 Ländern von der ZKW-Expertenjury bewertet. Als Gewinner setzten sich das kanadische Jungunternehmen Flite mit einer neuartigen Methode zur Oberflächenbearbeitung von Scheinwerfer-Abdeckscheiben sowie das israelische Start-up Maradin mit einem Mikro-Laserprojektor für ein dynamisches Lichtsystem durch. Die Gewinner erhielten je 15.000 Euro Preisgeld sowie einen Platz im ZKW-Partnership-Programm. Die prämierten Konzepte sollen nun gemeinsam mit den ZKW-Innovationsexperten in die Praxis umgesetzt werden. „Die Zusammenarbeit mit Start-ups ist ein wesentlicher Teil unserer Innovationsstrategie und wichtig, um zukünftige Licht- und Sensorsysteme zu entwickeln. Damit soll die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer im Zeitalter des autonomen Fahrens maximiert werden“, zeigt sich der ZKW-Chef Schubert stolz.
Die Expertenjury bewertete die eingereichten Ideen nach unterschiedlichen Kriterien. So standen unter anderem der Mehrwert für die Kunden, die Umsetzbarkeit, Marktchancen, das Kosten-Nutzen-Verhältnis, der Reifegrad der Technologie und strategische Überlegungen im Fokus. Nun können die Gewinner ihre Konzepte im Rahmen von Workshops gemeinsam mit ZKW-Spezialisten konkretisieren und in die Praxis umsetzen. „Wir arbeiten gerne mit hellen Köpfen zusammen und freuen uns auf neue, erfolgreiche Partnerschaften mit den Start-ups“, so Oliver Schubert. (VM)

INFO-BOX
ZKW im Überblick
Die niederösterreichische ZKW Group entwickelt und produziert komplexe Premium-Beleuchtungen und Elektronikmodule für internationale Automobilhersteller. Zu den Top-Produkten zählen leistungsfähige und kosteneffiziente Komplett-LED-Systeme. Der Konzern verfügt weltweit über insgesamt zwölf Standorte, die in den Bereichen Entwicklung und Produktion intelligent vernetzt sind. Im Jahr 2020 beschäftigte der Konzern 10.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Gesamtumsatz von 1,03 Milliarden Euro. Namhafte Automobilhersteller vertrauen mit ihren Marken auf die ZKW-Produkte. Zu den Kunden zählen BMW, Daimler, Ford, Geely, General Motors, Jaguar Land Rover, PSA, Renault-Nissan, VGTT und Volkswagen.
www.zkw-group.com