Über 100 Mio. Franken Nettoertrag versüßte Bilanz zum Halbjahr © APA - Austria Presse Agentur

Der Schweizer Schokoladenkonzern Lindt & Sprüngli hat sich von der Pandemie erholt. Umsatz und Gewinn schnellten heuer im ersten Halbjahr nach coronabedingt schwachen Vorjahreswerten in die Höhe. Sogar die Werte des Vorkrisenjahres 2019 wurden übertroffen. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 101,6 Mio. Franken (93,85 Mio. Euro), was mehr oder weniger einer Verfünffachung gegenüber dem Vorjahreswert entspricht, wie das Unternehmen am Dienstag bekanntgab.

Lindt spricht von einer deutlichen Erholung des wichtigen Ostergeschäfts und einer positiven Entwicklung der Online-Umsätze im ersten Halbjahr. Letztere hätten sich sogar verdoppelt. Und man habe in allen Regionen Marktanteile gewonnen.

Insgesamt setzte der Zürcher Schokoladenhersteller im Zeitraum von Jänner bis Juni 1,80 Mrd. Franken um - um 17,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Organisch entsprach dies einem Wachstum von 17,4 Prozent.

Auf den verkauften Osterhasen, Lindorkugeln und Pralinés erzielte Lindt einen operativen Gewinn von 138,8 Millionen Franken (Vorjahr: 17,1 Mio. Franken), womit sich die Marge im Vergleich zur Vorjahresperiode wieder deutlich von 1,1 auf 7,7 Prozent erholte.

Die Erwartungen des Marktes wurden mit den präsentierten Zahlen massiv und auf allen Ebenen übertroffen. Analysten hatten im Durchschnitt lediglich einen Umsatz von 1,68 Milliarden (organisches Wachstum 9,6 Prozent), einen Betriebsgewinn (EBIT) von 94,3 Millionen (Marge 5,6 Prozent) sowie einen Reingewinn von 59,5 Millionen Franken erwartet.

Für den weiteren Jahresverlauf gibt sich Lindt weiter optimistisch. In der Annahme, dass sich das Wachstum der globalen Schokoladenmärkte im zweiten Halbjahr verlangsame, erwartet man für das Gesamtjahr 2021 ein organisches Umsatzwachstum im unteren zweistelligen Bereich. Bisher war lediglich mit einem Wachstum von 6 bis 8 Prozent gerechnet worden. Weiters bestätigte das Unternehmen für die Folgejahre eine unveränderte mittel- bzw. langfristige Zielsetzung eines organischen Umsatzwachstums von 5 bis 7 Prozent jährlich.

Für 2021 strebt das Unternehmen eine gesteigerte operative Marge am oberen Ende von 13 bis 14 Prozent an, ab 2022 sollen es wieder 15 Prozent sein. Für die Folgejahre bekräftigte Lindt seine strategische Zielsetzung einer kontinuierlichen Verbesserung der Marge von 20 bis 40 Basispunkten pro Jahr. Man gehe davon aus, dass sich die globale Pandemielage kontinuierlich verbessern werde, hieß es dazu.