Eine weitere Analyse in dieser Woche nach jener der Industriellenvereinigung selbst zeigt, dass der Optimismus zum Jahresstart wieder in die österreichische Industrie zurückgekehrt ist. Zwar unterschreitet der neueste UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex die Wachstumsschwelle von 50 Punkten mit 48,8 Punkten noch leicht, ist im Jänner aber den dritten Monat in Folge gestiegen. Erstmals seit acht Monaten gibt es positive Produktionserwartungen auf Jahressicht.

Der Erwartungsindex stieg auf 51,1 Punkte und signalisiert Wachstum. Dass man aus einer großen Unsicherheit kommt zeigt sich daran, dass der Wert aktuell trotzdem noch deutlich unter dem langjährigen Durchschnittswert liegt. Auch bedeuten die 48,8 Punkte des Hauptindex, dass dieser nunmehr den sechsten Monat unter der Wachstumsschwelle liegt. Trotzdem: "Damit signalisiert der Indikator eine Trendumkehr der Industriekonjunktur nach dem deutlichen Einbruch in der zweiten Jahreshälfte 2022", sagt UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. "Die Produktionserwartungen für die kommenden zwölf Monate haben sich im Jänner jedoch überraschend stark aufgehellt."

"Zu Jahresbeginn 2023 haben sich die Aussichten für die österreichische Industrie erneut verbessert, wenn auch für die unmittelbar bevorstehenden Monate noch eine schwache Industriekonjunktur erwartet werden muss", analysiert Bruckbauer. Die Jänner-Umfrage weise verstärkt auf eine beginnende Entspannung der Herausforderungen in der Industrie hin. "Die heimischen Industriebetriebe waren zu Jahresbeginn erneut mit einem starken, aber nachlassenden Einbruch des Neugeschäfts konfrontiert. Auch die Produktionsleistung beginnt sich zu stabilisieren. Die Lieferprobleme haben deutlich nachgelassen und die Preisdynamik im Einkauf ging erneut stark zurück. Zudem stieg die Beschäftigung in der heimischen Industrie weiter an", fasst Bruckbauer die wichtigsten Umfrage-Ergebnisse zusammen.

(APA)