Starker Rückgang am Flughafen Salzburg 2021 © APA - Austria Presse Agentur

Das Jahr 2021 war für den Flughafen Salzburg, Österreichs größtem Bundesländerflughafen, quasi ein Totalausfall. Mit nicht ganz 300.000 Passagieren wurde gerade einmal ein Sechstel der Fluggäste aus Vor-Corona-Zeiten abgefertigt. Der Cashcow Wintertourismus - normal 40 Prozent des Jahresgeschäftes - ging 2021 die Milch völlig aus: Statt der üblichen gut 800.000 Passagiere waren es nur mehr rund 3.000, sagte Airport-Sprecher Alexander Klaus am Donnerstag im APA-Gespräch.

Wie stark der Einbruch war, zeigt ein Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2018 (2019 war der Flughafen wegen einer Pisten-Erneuerung fünf Wochen komplett gesperrt): Damals wurden am Airport W. A. Mozart noch 1.844.362 Passagiere abgefertigt, im abgelaufenen Jahr waren es nur mehr 299.846. Die Krise hat sich freilich schon 2020 in die Bilanzen eingraviert. Zwar konnte damals die Wintersaison bis zum abrupten Ende am 15. März noch weitgehend abgewickelt werden, dafür fiel der Sommer ins Wasser, sodass letztlich nur mehr 669.790 Passagiere in der Jahresstatistik aufscheinen.

Der massive Passagier-Rückgang 2021 geht eindeutig auf das Konto des völlig eingebrochenen Tourismus. Im gesamten Jahr wurden lediglich 21.140 Charter-Touristen (2020: 169.999) abgefertigt, das sind deutlich weniger als an einem einzigen Winter-Samstag in früheren Zeiten: "An Spitzentagen waren es bis zu 30.000", sagte Klaus. Weniger stark war der Rückgang im Linienverkehr. Nach 499.402 Passagieren 2020 waren es im Vorjahr noch 278.546. Sichtbar wird der fehlende Tourismus auch bei den Flugbewegungen (Starts und Landungen zusammen). Von den 3.677 Bewegungen im Vorjahr entfielen nur noch 256 auf den Charter-Bereich.

Relevant ist für den Flughafen aber in erster Linie das Höchstabfluggewicht (Maximum Take Off Weight, MTOW), weil dieses die Basis für die Gebühren ist. 2018 betrug dieses noch 540.232 Tonnen, 2021 waren es nur mehr 125.028 Tonnen.

Für den Jahresanfang 2022 hat der Flughafen laut Klaus mit einem "mehr oder weniger normalen Winter" geplant. Die angemeldeten Flugbewegungen lagen bei rund 80 Prozent des Vor-Krisen-Niveaus. Die Maschinen aus den starken touristischen Herkunftsländern Großbritannien, Niederlande, Deutschland und Skandinavien würden jetzt auch kommen, sie seien aber nur zu 40 bis 60 Prozent belegt, das heißt die Flieger kommen halbleer.

Die Mitarbeiter des Airports - inklusive Geschäftsführung und Management - befinden sich abgesehen von ganz wenigen Schlüsselkräften seit 21 Monaten in Kurzarbeit. "Das wird in der Saison aller Voraussicht nach auch so bleiben", so Klaus. Um den Personalbedarf an den Spitzentagen, also den Samstagen im Winter, zu decken, würden derzeit auch die Mitarbeiter der Verwaltung auf dem Vorfeld eingeteilt.

Zu den finanziellen Auswirkungen der Entwicklung konnte Klaus am Donnerstag noch keine Angaben machen. Die Bilanz würde erst erstellt und vermutlich gegen Jahresmitte vorliegen.