FOKUS WIRTSCHAFT vom Sozialministeriumservice Wiener Neustadt © Sozialministeriumservice

Die Eingliederung von Menschen mit Einschränkungen in den Arbeitsmarkt ist ausgesprochen sinnvoll. Das Sozialministeriumservice hat sich dieser Thematik angenommen.

Mehrere Gründe sprechen aktuell dafür, dass die Eingliederung von Menschen mit Einschränkungen in den Arbeitsmarkt sinnvoll ist: Fachkräfte- und Lehrlingsmangel sowie der globale Trend bezüglich Herausforderungen auf allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gebieten. Das Sozialministeriumservice Das Sozialministeriumservice hat sich dieser Thematik angenommen, wie unter anderem aktuelle Veranstaltungen belegen: der jüngst stattgefundene Event FOKUS WIRTSCHAFT sowie die der Sozialministeriumservice gemeinsam mit der Zeitschrift Behinderte Menschen organisierten Informationsstand am HR Inside Summit (9.-10.10.2019 in der Wiener Hofburg)

Best-Practice-Beispiele
Die seit 2016 durchgeführte österreichweite Veranstaltungsserie FOKUS WIRTSCHAFT vom Sozialministeriumservice zeigte zuletzt in Wiener Neustadt vor rund hundert Unternehmensvertretern Lösungsbeispiele und Fördermöglichkeiten auf.

Nicht nur die Geschützte Werkstätte konnte als Best-Practice-Betrieb überzeugen, auch Referenten und Referentinnen der Waldquelle – Nummer 2 am heimischen Mineralwassermarkt –, eines Gastronomiebetriebes sowie eines landwirtschaftlichen Biohofes zeigten, dass Fähigkeiten von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen das zentrale Argumente sind und nicht deren Einschränkung. In den meisten dieser spielten Unterstützungsleistungen und/oder auch Lohnförderungen eine Rolle für das Engagement. „Es gibt dafür eine gesellschaftliche Verantwortung“, erklärte BIOhof-Besitzer Andreas Seiser. Waldquelle-Geschäftsführerin Mag.a Monika Fiala machte darauf aufmerksam, dass ohne Unterstützung von außen es nicht gelungen wäre, eine Mitarbeiterin umschulen zu können und ihr Wissen im Unternehmen zu halten.

Mehr als die Hälfte aller Teilnehmer interessierten sich auch für die Blitz-Workshops, die den Themen „Lehrlingssuche“ und „Unterstützung für Mitarbeiter mit psychischen Einschränkungen“ bei der Veranstaltung kostenlos besucht werden konnten.

„Leistungsfähigkeit hat nichts mit dem Grad einer Behinderung zu tun“, betonte Mag. Roman Rauter, Abteilungsleiter im Sozialministeriumservice Niederösterreich, in seinem Schlusswort der Veranstaltung. Jährlich würden rund 1.500 Unternehmen Lohnförderungen erhalten, darüber hinaus bestehen zahlreiche Fördermöglichkeiten, wie bspw. um Arbeitsplätze behindertengerecht zu adaptieren etc. Laufend werden 1.300 Lehrlinge sowie deren Lehrbetreibe durch die BAS unterstützt. So konnten im letzten Jahr 220 Jugendliche erfolgreich eine Lehrausbildung abschließen. Auch das Arbeitsmarktservice hat viele Programme und Unterstützungsmöglichkeiten, die als Eingliederungshilfe positive Effekte bewirken. „In den vergangenen drei Jahren haben wir 11.200 Personen mit Einschränkungen unterstützt, um fit für den Arbeitsmarkt zu werden“, erklärte Manfred Breithofer, stellvertretender Landesgeschäftsführer des AMS Burgenland. Mag. Manfred Rötzer, Leiter der SMS-Landesstelle Niederösterreich, skizzierte die heutige arbeitsteilige Gesellschaft: „Es geht um den Einstieg in die Arbeitswelt, eine Begleitung und die Stärkung des Selbstwertgefühl. Den ersten Schritt müssen aber Unternehmen setzen.“

Zu den zentralen Unterstützungstrukturen für Menschen mit Einschränkungen zählt das „Netzwerk Berufliche Assistenz“ (NEBA), welches mit den Angeboten Arbeitsassistenz, Jobcoaching, Berufsausbildungsassistenz, Jugendcoaching und Produktionsschule in allen Regionen Niederösterreichs und des Burgenlands flächendeckend angeboten wird und Menschen mit Behinderung, ausgrenzungsgefährdete Jugendliche sowie Unternehmen individuell, professionell und kostenfrei begleitet und unterstützt. Das NEBA Netzwerk Berufliche Assistenz ist aber auch ein Angebot für die Wirtschaft. Oftmals werden durch die im Betrieb geleistete Integrationsarbeit auch innerbetriebliche Ressourcen geschont und für den Betrieb zusätzliche Leistungen lukriert.

Allein im Jahr 2019 werden seitens des Sozialministeriumservice € 29,25 Mio. in das NEBA-Netzwerk in Niederösterreich und Burgenland investiert, 461 Fachkräfte sind in den unterschiedlichen NEBA-Angeboten täglich im Einsatz.

Sozialministeriumservice am HR Inside Summit 2019
Wer die letzte Gelegenheit sich zu informieren verpasst hat, kann das schon bald nachholen: Auf dem vom Sozialministeriumservice gemeinsam mit der Zeitschrift Behinderte Menschen organisierten Informationsstand am HR Inside Summit (9.-10.10.2019 in der Wiener Hofburg) werden die wichtigsten Unterstützungsangebote für Menschen mit Assistenzbedarf sowie für Unternehmen präsentiert. So sollen Entscheidungsträger und -trägerinnen in den Betrieben einen Einblick bekommen, wie eine erfolgreiche Integration am Arbeitsmarkt in der Praxis funktionieren kann.

Im Rahmen der Networkingmesse bietet sich die Möglichkeit zu einem Gedankenaustausch und einer noch engeren Kooperation mit den Beratern und Beraterinnen des Netzwerkes Berufliche Assistenz sowie der fit2work Beratung für Personen und Betriebe.

Ein Highlight ist die Podiumsdiskussion „Hyper HR vs. Klassische HR“ am 10.10.2019 um 13.30 Uhr. An der Podiumsdiskussion nimmt für das Sozialministeriumservice Frau Mag.a Barbara Haider-Novak (Überregionale fit2work Koordination für Burgenland, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg und Wien) teil.

Weitere Infos zum Kongress unter https://www.hrsummit.at/

(Bild von Li nach Re: Frau Mag. Monika Fiala (GF Waldquelle), Herr Mag. Roman Rauter (Sozialministeriumservice NÖ), Herr Dr. Georg Grund-Groiss (AMS Bezirksstellenleiter Wr. Neustadt), Frau Lydia Steiner (Arbeitsassistenz Oberpullendorf), Frau Mag. Laura Soroldoni (Fit2Work), Frau Mag. Brigitte Reihs (Arbeitsassistenz Bad Vöslau))